Fit, gesund und stressfrei

Teil 2: Allein der eigene Wille und Kampfgeist zählen

In unserem ersten Blogbeitrag hat Philipp erzählt, wie wichtig es ist, immer wieder aufzustehen und zu kämpfen. Von mir erfahrt Ihr, dass das alles nicht nur leeres Gerede ist und wirklich funktioniert.

Ich habe bereits 18 schwere Darmoperationen in der Zeit von 2011-2016 hinter mir. Eine angeborene Fehlfunktion, eine wirkliche Diagnose existiert bis heute nicht. 2012 bekam ich ein Ileostoma. Mittlerweile lebe ich ohne Dickdarm und Teile des Dünndarms sind entfernt. 2014 machte ich einen Fallschirmsprung, dachte, ich hätte alles geschafft. Aber es kam anders.

Von Anfang an habe ich nach jeder Operation mit Sport bzw. Gymnastik meinen Körper fit gemacht. Auch mein Kopf wurde freier und die Gedanken stabiler. Eine Kniebeuge, eine kleine Runde im Garten, dann 5 Kniebeugen, zwei Runden im Garten. Mittlerweile habe ich 19-mal dieses, ich nenne es mal „mein-nach-der-OP-fit-Programm“ durchgezogen. 2017 entdeckte ich das Seilspringen für mich und auch da fing ich mit zwei bis drei Minuten an, dann waren es fünf und mehr. Irgendwann war ich bei 30 Minuten angekommen. Immer im Garten auf der Terrasse, bei Kälte mit Handschuhen und Mütze, bei Hitze ganz früh in den Morgenstunden. So kam irgendwann die Frage: was nun? Du kannst doch nicht ewig Seilspringen. Ich brauchte eine neue Herausforderung. Und in diesem Moment wurde die Idee des Halbmarathons geboren.

 

Trainingsbeginn

Im Januar 2018 begann ich im Fitnessstudio mit den Grundlagen des Ausdauertrainings, im Juni der erste offizielle 5 km Lauf in unter 30 Minuten, im Herbst der erste 10 km Lauf in 01:03 Stunden. Im März 2019 hatte ich den Halbmarathon in Venlo geplant. Aber da war ja noch mein Bauch, der nicht mehr so funktionierte wie ich es mir gewünscht habe. Ich hatte Schmerzen, das Stoma funktionierte nicht und die Versorgung hielt auch immer weniger. Und so wurde ich Ende Mai 2019 am Klinikum Dortmund das 19.-mal operiert.

Zuvor aber lernten Philipp und ich uns kennen oder viel mehr habe ich sein Profil bei Xing entdeckt und rief ihn an. Ich erzählte ihm von meiner Geschichte und fragte ihn, ob er Lust hat, mich nach der Operation mental aufzufangen und physisch fit zu machen, um am 13. Oktober den Halbmarathon in Köln zu laufen. Denn ich hatte riesige Angst vor dieser Operation und auch davor, wieder von vorne anzufangen – eine Kniebeuge, eine kleine Runde im Garten etc. Denn auch ich kenne Momente, in denen ich einfach nicht mehr kann, die Angst, die Erschöpfung und die Ermüdung des immer wieder Aufstehens größer sind als der Kampfgeist. Aber die Angst und Mutlosigkeit halten bei mir nie lange an, denn ich glaube an meine Träume, an meine tolle und erfolgreiche Zukunft und das gibt mir in schweren Momenten die Kraft. Man muss es immer wieder aufs Neue versuchen und fest an sich und an seine Ziele glauben und es fühlen.

Und ja, Philipp fand meine Geschichte sehr bewegend und war sofort mit einem kurzen, klaren JA dabei. Im Teil 3 erzählt Philipp dann wie er sich auf die Arbeit mit mir vorbereitet hat.

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